Nach der Rodung und Zerstörung des ehemaligen Schrebergartens/Biotops neben der Sporthalle Drei-Burgen-Arena an der Konrad-Adenauer-Straße neben dem Edeka-Parkplatz kam es in der Nacht zu einem dramatischen Vogelschlag von beachtlich großen Greifvögeln, die ihr Habitat vermutlich im Schrebergarten hatten.
Oben: die gerodete Fläche von der Konrad-Adenauer-Straße aus
Unten: die gerodete Fläche von der Stadt in Richtung neuem Aldi
Die folgenden Fotos zeigen ein kaum zu ertragendes Szenario:
Der o.g. Eulenabdruck misst eine Spannweite von 70 cm.
Dem Bürgermeister Ansgar Mertens wurden am 01.02.23 bei einem ca. einstündigem persönlichem Gespräch mit Mitgliedern von Pro Baum u.a. diese Fotos vorgelegt und eine sofortige Zusage seinerseits wurde erteilt, sich umgehend der Sache anzunehmen.
Am 05.03.23 wurde beim Bürgermeister freundlich per E-Mail nachgefragt mit unserem Angebot beim Anbringen einer Vogelschlag Schutzfolie zu helfen, die auch von renommierten Vogelkundlern als nachweislichen Schutz empfohlen wird. Die Verlinkung https://vogelschlag.vogelwarte.ch/de/infothek/merkblaetter wurde in dem Schreiben aufgeführt.
In einem Antwortschreiben des Bürgermeisters wurde mir gegenüber per E-Mail mitgeteilt, „tägliche Kontrolle der Scheiben und des Umfeldes durch einen Mitarbeiter der Verwaltung“ finden statt ohne feststellbaren weiteren Vogelschlag und weiter: „Die Fläche wurde von einem Privateigentümer gerodet.“
Ich frage mich, wie eine als Grünfläche ausgewiesene Fläche, die jahrzehntelang als Schrebergarten genutzt wurde überhaupt gerodet werden durfte. Was ging voraus? Eine Flächennutzungsänderung, welche womöglich die Stadt selbst beantragt bzw. gebilligt hat? Zu welchem Zweck und Nutzen gegenüber einem Privateigentümer?
Zum nicht feststellbaren weiteren Vogelschlag wurde auf folgenden Sachverhalt meinerseits hingewiesen: Auch Vogelschlag von Kleinvögeln, die mit ihrem Köpfchen Punkte auf den Scheiben hinterlassen, verursacht ein qualvolles Verenden, meist später in Hecken oder wo immer sie es noch schaffen, hin zu fliegen.
Große Hallenscheiben spiegeln weiterhin das Umfeld und den Himmel, was einem Vogel einen möglichen Weiterflug vortäuscht und zur meist tödlichen Falle wird.
Da seitens des Bürgermeisters keine Zusage kam, eine Vogelschutzfolie anbringen zu lassen wurde folgender Bürgerantrag gestellt:
Bürgerantrag zur Ergreifung von Maßnahmen zur Vermeidung von Vogelschlag an Glasflächen an bestehenden Gebäuden und Vorgaben zur Verwendung von Vogelschlag verhütendem Glas bei künftigen Bauvorhaben.
Hieraus wurde am 01.06.2023 beim Ausschuss für Bauen, Planen und Stadtentwicklung folgender Beschlussvorschlag: „Der Anregung der Antragsteller, die Verglasung von Gebäuden in Lüdinghausen so zu gestalten, dass die Gefahr von Vogelschlag minimiert wird, wird zugestimmt“ einsehbar unter der Sitzungsvorlage
Wir, die Antragsteller, u.a. Mitglieder der BUND Ortsgruppe Lüdinghausen und des NABU haben uns sehr über das Ergebnis gefreut, jedoch heißt das nicht, wie von uns angenommen, dass Schutzfolien an bestehenden Gebäuden, wie die 3-Burgen-Arena und das Amtshaus angebracht würden, wie ich in einem E-Mail Antwortschreiben des Bürgermeisters erfuhr.
Die von uns zugesagte Unterstützung, Recherche, Weiterleitung von wissenschaftlichen Schriften zum Thema, konnten immer noch keine Anbringung von Vogelschutzfolien erreichen.
Es werden Unsummen an Geldern in Versiegelung und Neuerrichtung von Flächen ausgegeben, Flächen, die zuvor Schutzräume von Wildtieren waren. An diese Tiere wird laut Wortwahl gedacht, aber was nutzt es den Lebewesen, wenn weiterhin einsichtiges Handeln fehlt und der Wille eine verhältnismäßig kleine Summe für unsere verbliebenen Wildtiere zu investieren. Ein beschämendes Ergebnis, wie ich finde.
Berührt euch das auch, wollt ihr die Wildtiere unterstützen, denn das Thema braucht mehr Unterstützung! – Dann würde es alle, die sich bisher stark gemacht haben, außerordentlich freuen, wenn auch Ihr, liebe Leser euch an den Bürgermeister wendet z.B. per E-Mail, per Anruf, per Fax, per Postkarte, oder persönlich und sei der Beitrag noch so kurz:
Hier der link des folgenden Kontakts: Stadt Lüdinghausen, Bürgermeister Ansgar Mertens, Borg 2, 59348 Lüdinghausen, Tel. 02591 926-900, Fax 02591 926-909, E-Mail: ansgar.mertens@stadt-luedinghausen.de